mit Uraufführungen von Carola Bauckholt, Fritz Hauser, Leonardo Idrobo, Camille Kerger, Iñigo Giner Miranda und Mike Svoboda
Inszenierung: Iñigo Giner Miranda / Marion Rothhaar
6. September 2021 Montags um Sieben, Biel (CH)
6./8. März 2020 Kulturhaus Niederanven, Luxemburg (LU)
23. April 2019 BKA Theater Berlin Unerhörte Musik (DE)
25./26. Januar 2019 Théâtre National du Luxembourg (LU)
13. März 2018 Musik der Jahrhunderte, Stuttgart (DE)
23. Februar 2018 Flute Trends Atelier, Niederrohrdorf (CH)
25. Januar 2018 Fabrikpalast, Aarau (CH)
18. Januar 2018 Gare du Nord, Basel (CH)
Auszug aus dem Programmheft von der Première am 18. Januar 2018 in der Gare du Nord Basel:
Fritz Hauser (*1953) zu «Shong» (2017, UA) für kleine Trommel
Die Anfrage für ein Schlagzeug-Stück ist immer eine schöne Sache! Sich eine Massschneiderung für einen Kollegen oder eine Kollegin ausdenken dürfen, eine Phantasie für eine andere Person, die sich auch intensiv mit diesem Instrumentarium auseinandersetzt.
In diesem Falle kam der Auftrag zusammen mit dem Wunsch, sich mit der Tradition des Hämmelsmarsches zu beschäftigen. Der Hämmelsmarsch spielt in der Volksmusik Luxemburgs eine wichtige Rolle und offenbar hatte es sich Louisa Marxen schon im zarten Kindesalter in den Kopf gesetzt, bei diesem Stück einmal die Trommel rühren zu dürfen.
Ich habe für Louisa Marxen ein Stück entworfen, das viel auch mit meiner Beziehung zur Trommel zu tun hat. Ich hatte mich als Kind zwar für die Fasnacht verkleidet und einmal hatte ich dabei sogar eine Blechbüchse umgebunden und zwei Trommelstöcke in den Händen, aber die Basler Trommel war nicht mein Ziel. Das war alles zu laut für mich und ich habe mich zu dieser Welt nicht hingezogen gefühlt.
Aber trommeln war natürlich schon toll! Auf allen möglichen Dingen, schlussendlich auch auf einem richtigen Schlagzeug. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und der rituelle Moment rückt immer mehr ins Zentrum meiner Auseinandersetzung mit Musik. Und da habe ich gedacht, dass ich ein Stück schreibe, bei dem die Trommel im Mittelpunkt steht, aber etwas anders. Nicht einfach eine Trommel, die laut ist. Eine Trommel, die lacht, die pulsiert, die atmet, die singt.
Das Stück heisst «Shong», was eine Wortkreuzung aus «Sheep» und «Song» ist. Ein Stück, in dem sich Hämmelsmarsch und Kinderlied treffen und verbinden.
Carola Bauckholt (*1959) zu «Vakuum Lieder» (2017, UA) für Staubsauger Solo
Das Stück entstand im Auftrag von Louisa Marxen und ist ihr gewidmet. Es knüpft an das Musiktheaterprojekt «The Vacuum Pack» an, welches mit dem Eunoia Quintett entwickelt wurde.
Seit langem interessieren mich Saugklänge wie z.B. das Gurgeln eines Brunnes, das Schlürfen des Abflusses oder das unendlich schöne Glucksen von Wasser in Grotten, in denen Welle und Sog zusammenspielen. In der Musik ist dieses klangliche Phänomen noch nicht thematisiert worden.
Unser gewöhnliches Instrumentarium basiert im Prinzip auf der Tonproduktion durch Reibung (Streicher…) oder Ausatmen (Stimme, Bläser…). Das Einsaugen kommt nicht vor. Dabei gehört dieser Aspekt zu unserem Leben, wie Einatmen und Ausatmen.
In enger Zusammenarbeit untersuchten Louisa und ich das neue Instrument Mund und Saugrohr und entwickelten die «Vakuum Lieder».